Dienstag, 15. April 2014

Geschichte, Tipitapa und Poesie

Wir haben ja ziemlich lange nix hoeren lassen, es hat sich einiges angesammelt und deshalb jetzt einen kurzen Ritt durch die vergangenen Tage!

Vorab, dass es das Erdbeben bis in die deutsche Presse geschafft hat, hatten wir erst garnicht mitbekommen. Aber wir hatten ja auch das Beben selber zunaechst nicht registriert. Lediglich der Strom- und Wasserausfall war uns aufgefallen. Jedoch hat uns dann eine Frau am Obststand berichtet was los war und war erstaunt dass wir nichts von den schwankenden Haeusern (in Esteli) bemerkt hatten. Aber nein, hatten wir nicht. Zum Glueck ist auch nahe am Zentrum wenig passiert. Druecken wir die Daumen, dass es ruhig bleibt.

Granada
Schoene Stadt, die noch viele alte aber schoene Gebaeude aus Kolonialzeiten zu bieten hat. Zumindest im Stile der damaligen Zeit. Denn im Gegensatz zum nur  knapp 50km entfernten Managua wurde die Stadt von dem verheerenden Erdbeben 1972 verschont, hatte aber unter anderem mit William Walker zu kaempfen, bzw wurde auf sein Kommando hin 1856 niedergbrannt.
 Wie in so vielen Kapiteln der wirklich spannenden nicaraguanischen Geschichte spielten auch damals schon die Amerikaner also eine, formulieren wir es nett, fragwuerdige Rolle. Aber ich wollte mich kurz halten. Wer mehr wissen will, liest z.B. hier mal rein. Insbesondere die juengere Geschichte der Diktatur der Samozas, der Revolution durch die Sandinisten und des Contra-Krieges liest sich wie ein Polit-Thriller. (Wahrscheinlich aber nix fuer Hollywood, welches ja bekanntlich in den Staaten liegt).
Ihr merkt, mich hat die Geschichte gepackt weshalb ich auch gerade The Jaguar Smile lese.

So jetzt aber genug Geschichte und zu unseren Geschichten:
Von Granada aus lassen wir uns gemuetlich mit einer gefuehrten Tour auf den Masaya-Vulkan fahren, der wesentlich aktiver ist, als wir diese Tage. Aus dem gigantischen Krater steigen imposante Schwefelwolken auf und vielleicht zu recht werden Besucher gebeten ihr Fahrzeug gefaelligst in Fahrtrichtung zu parken. Man koennte ja schnell weg muessen. Jedenfalls ist der Name der spanischen Eroberer noch immer passend: Boca del Infierno- Hoellenschlund. Auch klar, dass in fruehen Zeiten versucht wurde, die Goetter mit Menschenopfern gutmuetig zu stimmen. Vorzugsweise Jungfrauen. Ein Orakel in einer nahe gelegenen Hoehle durfte die Auserwaehlte bestimmen, was fuer die Familie als grosse Ehre galt. Vermutlich dachten die Toechter anders darueber.

Am naechsten Tag besuchen wir dann - wieder bequem per Bus- die Laguna de Apoyo. Ebenfalls ein Vulkan, welcher aber schon ewige Zeiten ruht und mittlerweile randvoll mit herrlich erfrischendem Wasser gefuellt ist. Ein wunderschoener See ist entstanden und am Ufer tummeln sich Hostals und Hotels und buhlen um die Gunst der Touristen. Wir geniessen einen Tag am See inkl. Boule-Spiel, einer Partie Tischtennis und einer Runde Kayak.

Ankunft in Granada


Masaya Vulkan



Verbliebens Orakel?








Weiter gings dann nach Tipitapa. Heisst wirklich so und nicht etwa Takatuka. Aber ausser dem Namen hat die Stadt dann auch nicht mehr viel zu bieten. "It s a little bit rough" erzaehlte uns einer vorher- ja kann man so stehen lassen. Aber ein erstaunlich schoenes Hotel haben wir dann doch gefunden. Und nachdem uns die 55 Doller zuviel waren, durften wir auch fuer 35 bleiben. Vielleicht haben wir einfach so nett ausgeschaut mit unseren staubigen Klamotten und den bepackten Raeder. Oder es hatte doch was mit Angebot und Nachfrage zu tun.


Naechste Station war der Geburtsort Ruben Darios, einerm der grossen lateinamerikanischen Dichter. Kurzer Hand wurde also der gesamte Ort Ciudad Dario genannt. Klingt auch schoener als Metapa. So hiess das Doerfchen frueher. Obs nun an dem poetischen Sohn der Stadt liegt, wissen wir zwar nicht, aber wenn Tipitapa "rough" ist, dann ist Dario vielleicht nicht "sanft" aber doch auf alle Faelle sympathisch.

Als naechstes stand der Weg nach Esteli auf dem Plan und damit der Weg in die "Highlands" von Nicaragua. High kommt von hoch, hoch heisst Berge, Berge heissen stramme Wadeln aber auch Abkuehlung.
So schlimm wars aber nicht, schliesslich liegt Esteli doch nur auf 840 Metern. Aber um so erfreuter waren wir, dass sich insbesondere nachts die Abkuehlung bemerkbar macht. Und so konnte man endlich mal wieder nachts zur Decke greifen und sich gemuetlich einrollen. Herrlich.



So...jetzt reichts fuer heute...so viel kann ja keiner lesen, ausserdem bekomm ich Hunger!





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