Donnerstag, 5. Juni 2014

Die Raeder haben uns wieder und wir knacken die 2000 km!

Nach unserem Robinson Urlaub stand dann auch wieder Radfahren auf dem Programm.
Na gut, eine Busfahrt von Dangriga nach Belize City haben wir uns noch gegoennt, da wir einen Grossteil der Strecke schon in die Gegenrichtung gefahren sind.
Der Ruf von Belize City ist aehnlich gut wie - sagen wir mal - der Ruf der englischen Kueche. Insbesondere Gangs im Sueden der Stadt sind wohl dafuer verantwortlich. Auf einiges gefasst sind wir also am Busbahnhof  (im Sueden der Stadt) auf unsere Raeder gestiegen und die zwei Kilometer zu unserem Hotel geradelt. Ziemlich entspannt gings zu, nicht nur bei unsere Ankunft. Auch die zwei Tage die wir in der Stadt verbracht haben, waren wirklich nett und die Stadt hat mit ihren alten Holzhaeusern, dem Fluss und dem Meer vor der Tuer wirklich Charme. Dazu gabs gutes Essen. Was will man mehr. Wir waren auf alle Faelle positiv ueberrascht.

Ein weiteres Highlight war der Besuch des "Tourist-villages" am Hafen. Dort gehen viele Kreuzfahrtriesen vor Anker und entladen jede Menge Tagestouristen. Tatsaechlich sind die meisten Touristen in ganz Belize Gaeste eines Cruiseships. Und ehrlich gesagt hat es uns dort mehr geschaudert als in den Gassen der Stadt.
Viel blasse-besten Falls- geroetete Haut zusammen mit enormen Uebergewicht  moeglichst grosszuegig zur Schau gestellt, duerftig verpackt in einer Auswahl an furchterregenden Hawaii-Hemden und bunten Shorts oder knappen Kleidchen. Dazu klassisch Socken in Sandalen. Ok, fairer Weise muss man sagen, dass nicht alle so aussahen, aber doch die Mehrzahl. Dazu wurden ueberteuerte Bars, Restaurantes und Souveniurshops geboten und das ganze war hermetisch abgeriegelt. Nur gegen Abgabe eines Ausweises und nach einem Security-Check wie am Flughafen wurden wir mit einem Gaesteausweis ("If you do not wear it, the security will lead you to the exit") eingelassen.

Gangster in Beliz City??

Den Shop haette ich bei Manus Geburtstag gebraucht!





Dann ging es aber wirklich wieder auf die Raeder. Naechste Station war Crooked Tree, ein kleines verschlafenes Nest wunderschoen an einer grossen Suesswasserlagune gelegen. Bekannt ist die Lagune als Paradies fuer Vogelliebhaber auch weil hier der riesige Jabiru-Storch zu Hause ist.
Wir machen uns einen gemuetlichen Nachmittag in der Haengematte und quatschen mit einem britischen Paaerchen, welches gerade ihre Radreise durch Mittelamerika beginnt.
Und am naechsten Tag bekommen wir noch eine Flasche selbstgemachten "blackberry" Wein vom wirklich netten Hotelbesitzer geschenkt! Thanks a lot, man!

Erstmal nach Crooked Tree, morgen dann nach Orange Walk

Schepper Baum in Crooked Tree



Am folgenden Tag erreichen wir mit Orange Walk wieder eine groessere Stadt (fuer Belize-Verhaeltnisse). Eigentlich wollten wir hier zwei Tage bleiben und noch eine Tagestour zu einer Mayastaette unternehmen, da aber die Regenzeit mit fast schon deutscher Praezision begonnen hat (am 31.5 kam der Regen, am 1.6. ist "offizieller" Beginn), entschieden wir uns doch zur Weiterfahrt. Aber nicht ohne die beruehmten "Orange Walk Tacos" zu testen. Lecker!

Ohne Tacos verlaesst man Orange Walk nicht!


Die 50 km bis Corozal kurz vor der mexikanischen Grenze waren dann auch schnell geradelt und dank des Wetters konnten wir das auch gemuetlich am Nachmittag angehen ohne gegrillt zu werden.
Und noch etwas hielt diese Etappe bereit:

!!!2000 KILOMETER!!! 

Und das immer noch ohne eine einzige Panne, ohne Platten, ohne Sturz! Vielen Dank an unsere Bicis!

Abends waren wir dann noch gut essen und wurden dabei noch auf ein Bier und ein Schnaps von einem Cop aus Belize City eingeladen, der gerade Urlaub hatte. Auf die Frage ob er in Belize City wohne meinte er nur " I am a Cop there, I would be dead if I would live there. I know all the guyes there and they know me".
Aber ueberwiegend waeren es Gang und Drogenprobleme und fuer Touristen sei es sicher. Sind wir einer Meinung!

Dann stand schon unser letzter Grenzuebergang auf dem Programm. Auch dieser klappte rasch und problemlos. Man koennte schon fast etwas enttaeuscht sein, hatte man doch von allerhand Schwierigkeiten und langwierigen Buerokratien gelesen.






Was faellt auf sobald man Belize verlaesst und in Mexiko die ersten Meter zuruecklegt? Die Groesse der Strassen scheinen proportional zum Land zu sein. War der Highway in Belize klein, schmal, holprig und ohne Fahrbahnmarkierung, so fuhren wir jetzt auf einer autobahnartigen Strasse mit riesigem Seitenstreifen und einem Asphalt so glatt, dass man ihn fast kuessen moechte. Trotzdem herrscht ziemlich wenig Verkehr. So duesen wir bis Bacalar, welches ebenfalls an einer ziemlich schoenen Lagune liegt. Wir finden ein schoenes kleines Hotel direkt am Wasser und machen nach unseren vier Radetappen eine kleine Pause. Schliesslich ist unser Ziel schon fast in Sichtweite und wir haben noch jede Menge Zeit. Und eine kleine Flasche blackberry-Wein.
In diesem Sinne: Salud!






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