Seit dem letzten Post ist einiges passiert und wir sind schon ein gutes Stück weiter geradelt, wie ihr vielleicht schon auf der Karte gesehen habt. Zuerst ging es knapp 60 km die Küstenstraße entlang nach Tarcoles, wobei wir auf dem Weg einige Krokodile bei ihrer Siesta beobachten konnten. Siesta ist eigentlich auch das einzig Vernünftige was man bei der Hitze machen kann. Schon gegen 11uhr zeigt das Thermometer ca. 35 Grad im Schatten, der aber auf der Strasse garnicht so einfach zu finden ist. Da hilft nur ein früher Start! Gegen 6 Uhr sind wir mittlerweile immer wach :-)
Die nächste Etappe führt circa 67 km nach Barranca, was kurz vor Puntarenas liegt. Dort setzen wir am nächsten Tag mit der Fähre nach Nikoya/Parquera über. Zwischen Lastern, Mopeds und Autos finden auch unsere Fahrräder ein nettes Plätzchen und wir machen es uns auf Deck bequem.
Nach circa einer Stunde rollen wir dann an Land und auf und ab eine kleine Küstenstraße entlang. Und als wir an einer staubigen Kreuzung nah am Strand einen Autofahrer nach einer Unterkunft fragen, quartiert der uns kurzerhand bei seinem genauso überraschten Schwager ein. Eigentlich ein ganz netter Kerl so Ende fünfzig und aus den Staaten. Aber ziemlich verpeilt und in seinem Haus herrscht gigantisches Chaos. Aber wir arrangieren uns und haben einen Platz für die Nacht, allerdings auch nur gegen Dollar. Wir verbringen den Rest des Tages am Strand und in einem der zwei kleinen Bars/Restaurants vor Ort. Als wir am frühen Abend zurück sind, ist unser Gastgeber zurück von seinem fishing-trip und schon ordendlich am Trinken und Rauchen mit einem ziemlich unangenehmen Typen aus Canada. Einen cuba libre (der deutlich mehr Rum als Cola enthält) trinken wir mit und sind froh, als der Abend dann doch relativ früh endet. Am nächsten Tag geht es dann nach Playa Naranjo, die 15km Küstenstrasse vom Vortag zurück und, weil wir aus unserer Schotteretappe noch nicht schlau geworden sind, weitere 26km Buckelpiste. Und die letzten 10km davon werden echt eine Qual- beschi...Piste, extrem steile Anstiege (ich schiebe z.T. so langsam, dass mein Tacho mir sagt, ich stehe bereits) und das Ganze zur super Mittagshitze. Über 40 Grad im Schatten, falls es denn welchen gibt. Und die Staubwolken von den 4WD-Autos machen es nicht gerade angenehmer.
Memo an uns:
keine geplanten Schotterpisten, falls möglich und keine Touren in der brüllenden Mittagshitze!
Zur Belohnung gönnen wir uns ein schönes Hotel direkt in einer wunderbaren Bucht mit tollem Strand, Pool, Hängematten, leckeren Fruchtshakes. Wir genießen den Tag, den Abend, beobachten Leguane, Eichhörnchen, Kolibris, Geier, Pelikane und und und. Auch den nächsten Tag bleiben wir noch bis ca 15:30 (siehe Memo, meide die Mittagshitze) und machen einfach Urlaub!
Dann rollen wir noch im schönen Nachmittagslicht, bei angenehmen 30 Grad :-) eine fantastisch glatte und flache Strasse ca 20km entlang und suchen uns ein kleines Hotel.
Dann gabs noch eine weitere Etappe nach Nicoya. Hier hatten wir schon über warmshowers Kontakt mit einem Ehepaar aus den USA aufgenommen, die dort einen kleinen Radladen haben. Warmshowers funktioniert ähnlich wie couchsurfing, richtet sich aber speziell an Radler. Von Armando und seiner Frau (und dem Hund und den Katzen) wurden wir so herzlich aufgenommen, dass wir uns direkt wie bei guten Freunden gefühlt haben. Wir haben viel gequatscht, wurden bekocht und haben sogar noch frisch geerntete Cashewnüsse über Feuer geröstet. An dene hängt in übrigen noch eine grosse Frucht- marañon- dran, die sich bestens zu einem Saft verarbeiten lässt. Auch den gabs natürlich frisch gemixt. Lecker!
Und mit besten Wünschen (und einigen hauseigenen Bananen) im Gepäck gings heute Morgen weiter Richtung Filadelfia-- richtig, nicht etwa Philadelphia.
So, das solls gewesen sein!
¡Hasta pronto!
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